Koexistenzen
Neunhundert Jahre Gemeinschaft – gelebt in elf Dörfern des Fleimstals im Trentino und in Südtirol – von drei Sprachgruppen: Italienern, Deutschen, Ladinern. Die Verantwortung für das gemeinsame Eigentum hat Dorfagglomerationen entstehen lassen, die untereinander eine erstaunliche Ähnlichkeit aufweisen – über die Sprachgruppenzugehörigkeit hinweg, mit anarchisch-wilden architektonischen Ausformungen. Gibt es in diesem Raumverbund, in dem sich über die Jahrhunderte hinweg bis heute ein mehr oder weniger starker Gemeinschaftssinn halten konnte und eine unorthodoxe Ausprägung der Dorfstrukturen im urbanen Kontext einsichtig wird, noch Ansätze, den »Commons«-Gedanken weiterzudenken, besonders auf diese früher eigenständige Talschaft bezogen? Oder eröffnet diese besondere Art von kommunaler Urbanität gar zukunftsweisende Perspektiven?
Darüber hinaus möchte ich mit dem mehrjährigen Projekt eine künstlerische Annäherung generieren, um das Vorbild der »Commons« als Leitbild zu verstehen – für einen achtsamen Umgang mit Raumressourcen der Gemeinschaft und ihrer Städte, einschließlich aller Menschen, die zu deren lebendigem Fortbestehen, zur kontinuierlichen Neuinterpretation beitragen.
Koexistenzen
Walter Niedermayr
Texte: Giorgio Falco, Florentina Hausknotz, Vorwort Arno Ritter
Design: Von Mevis & Van Deursen, Amsterdam
Sprachen: Deutsch/Englisch, Italienisch/Deutsch
Herausgeber: aut. architektur und tirol, Innsbruck
Verlag: Hatje Cantz, Berlin
248 Seiten, 185 Bilder
25,5 x 19,8 cm
hardcover
ISBN 978-3-7757-4390-7 (DE/EN)
ISBN 978-3-7757-4391-4 (IT/DE)