IRAN – vor und nach der Revolution 2008
Der Dialog zwischen der iranischen Stadtlandschaft, die nach der islamischen Revolution von 1979 entstand und weitgehend durch den Einfluss westlicher Architektur geprägt ist, und den historischen Stätten und kulturellen Stätten des alten Persiens ist das zentrale Anliegen dieser Arbeit. Gibt es Möglichkeiten, in der aktuellen Debatte über Kultur und Architektur in der heutigen iranischen Gesellschaft Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu finden?
Unter diesem Gesichtspunkt erscheint es auch unerlässlich, auf die Ambiguität der Entstehung von Stadtlandschaften hinzuweisen, d. h. auf die Auswirkungen zwischen östlichen und westlichen Kulturkonzepten (Absichten und Folgen) und die Auferlegung der letzteren mit der daraus folgenden allmählichen Aufgabe der eigenen kulturellen und architektonischen Geschichte und Tradition. Es stellt sich auch die Frage, wie es dazu kommen kann, dass ein Land trotz der Veränderungen, die es durch historische Ereignisse und Einflüsse aus verschiedenen Kulturepochen erfahren hat, verschiedene Architektursprachen entwickeln und als kulturelles Erbe betrachten konnte, heute in der zeitgenössischen Kulturdebatte aber Schwierigkeiten hat, aus diesem Reichtum zu schöpfen. In diesem Spannungsverhältnis zwischen der Geschichte der eigenen Kultur, der islamischen Lehre und den Einflüssen aus dem Westen, die als politisch unerwünscht gelten, kommt es vor allem in den Vorstädten der Stadtlandschaften zur Aufdrängung des westlichen Bildes.
Die Arbeit oszilliert zwischen dem schönen Schein einer sogenannten Realität und der Realität des Bildes, sie zielt auf eine Enträtselung der medialen Repräsentation sowie auf eine Förderung und Klärung der Wahrnehmung unter Berücksichtigung der kollektiven Dimension.
Sie verweist auf soziale Prozesse, zeigt instabile Systeme in offenen und geschlossenen Räumen und verweist damit auf soziale und politische Situationen.