Bildraum
Mit Bildraum ist das Bild als zweidimensionale Fläche gemeint. Die Aufnahme von realen Räumen wird auf die Papierfläche übertragen. Es geht um das Sichtbarmachen von Raum über die medienimmanenten Möglichkeiten und in weiterem Sinne von Raumatmosphären im Bewusstsein dessen, dass Fotografie die Aura des Originals nicht ersetzen kann, aber vielleicht etwas aufscheinen lässt, das dem Raum gerecht wird, ihn „enthüllen“ kann. Raum erleben ist letztlich ein mit allen Sinnen geschehender Vorgang, dem man über ein Medium kaum habhaft wird.
Auf der realen Ebene wird Architektur als gebaute Masse, Körper und Raumgefüge wahrgenommen, dessen Komplexität sich einem erst über unzählige haptische, optische und physische Erlebnissen erschliesst. Aus der Summe von subjektiven Erfahrungen im Um- und Durchschreiten, im Hin- oder wieder Wegschauen, kommt ein Bild zustande. Die Wahrnehmung eines Gebäudes, das an sich statisch und regungslos ist, beruht also auf einer Bewegung, die fundamental für die Erfassung von Architektur ist. So entsteht eine subjektive Wahrheit, die sich von der tatsächlichen Wirklichkeit unterscheidet.