• Florentina Hausknotz. Alpine Gleichzeitigkeit

    Unfertige Welt

    (…) es gehört zur Moral, nicht bei sich selber zuhause zu sein. (…) Die Kunst bestünde darin, in Evidenz zu halten und auszudrücken, daß das Privateigentum, einem nicht mehr gehört (…)“[1] Theodor W. Adorno

    Bewegung schafft Öffentlichkeit. Bewohner*Innen nehmen Platz ein. Umwelt wird als brauchbar wahrgenommen. Im Tun, im Auslegen von Landschaften passiert die Konstruktion kollektiver Alltäglichkeit. Die Praxis des Suchens von Welt, ist dem Gebauten vorgängig. Paul Virilio: „Jeder Städter ist ein unwissentlicher Stadtplaner (…) ein Sachverständiger der Einheit von Zeit und Ort, die sich ereignet in der Bewegung von hier nach dort, zwischen Nähe und Ferne.“[2]

    1. Bedürfnisse zwingen Mensch Pläne zu erstellen. Es braucht Taktiken. Sie können als Wissen vom Dynamischen dem bewegten Realitätsraum antworten.
    2. Formen des Nachdenkens – Anspruch: Materiallastigkeit – seien vorgeschlagen.
    3. Forschung im Abseits, widerständiges Suchen zum Trotz der Verallgemeinerungen, das Denken normloser Momente wird geprobt.

    Wachsende Welten. Die Konstruktion urbaner Wüsten, haltloser Raum, macht die alltägliche Stadtplanung arbeitslos. Es sind die Bauwerke einer Globalisierung, verstanden als tabula rasa Projekt, die Netze der Gleichförmigkeit bilden. Welt soll nicht als unbekannt und bekannt beschrieben werden, bestimmen sollen die Kategorien Haben und Nichthaben. Die Globalisierung des Kapitals unterscheidet nicht qualitativ, sie ist auf der Suche nach dem Messbaren, der Quantität.

    Haben – und im immer gleichen Haus die ganze Welt bewohnen.

    Nichthaben – und im Gewachsenen reisen? Gefährliche Ziellosigkeit.

    Problematik ist: Kapitalistische Konformität bricht in homöostatische Systeme ein. Märkte schaffen ihre Ableger im alpinen Bereich, das globale Kapital möchte dort effizient arbeiten, Monumente errichten, um sichtbar zu sein. Problematik ist, dass die Formensprache einer imaginierten Alpenwelt sich breitmacht. Problematik ist, dass diese Formensprache den Geboten Schnelligkeit, Vergänglichkeit, Leichtsinn und Offensichtlichkeit entspricht, dass diese Architekturen ihre Fürsprecher besitzen, die im Urlaubskatalog als Entertainment-Industrie publizieren. Der alpine Bereich wird zur Gefängnis-Heterotopie, zum Ort eines Tourismus, der nicht reisen möchte, um Veränderung zu leben – im Gegenteil – der im Allgemeinen, im Vorhersehbaren verweilen will.

    Motto: Verschlafen Sie Ihr Leben – bitte allgemein bleiben.

    No Exit? Es bleiben unbeugsame Zonen sichtbar. Sie liegen zwischen dem konkret aufeinander bezogenen Gebauten, sie sind die Zonen des potentiellen Wachstums, des Transports, Räume eines Lebens, das nicht zuhause ist. Die Fleimstaler Architekturen erfordern und bilden spezielle Existenz, Differenz, sind grenzlose Wohn- und Arbeitsberge. )Haus( ist im Fleimstal der überdefinierte Ort. )Dorf( ist die Kommunikationszone von Natür- und Kultürlichem. Sichtbarkeiten des Lebens und Wohnens finden ihre Bedeutung nicht in Abgrenzung, sondern im zeitlich-konkreten Ineinanderfallen. Grenzen werden zu Orten unmessbarer Überlagerungen.

    Gegenwart? Man trifft zur Erholung im Fleimstal ein, arbeitet anderswo, konsumiert unbeteiligt vor Ort. Dieser Tourismus sucht Entfremdung, nicht Fremdes. Seine TraumArchitekturen folgen nicht den Notwendigkeiten des Lebens – Gebrauchswert, es braucht TauschWert »Identität«, um die virtuelle Urlaubswelt manifest werden zu lassen. Diese Bauten sind nicht nötig aber käuflich.[3] Dem gegenüber steht das Denken der Alltäglichkeit. Das Denken des Exils, derer, die nicht-fixierte Umwelten bewohnen, im beweglichen Inzwischen sind.

    Das Exil, wo Gedanken hausen. Intellektuelles Tun erfordert nach Edward W. Said die Leistung nicht ganz im Eigenen zu sein, sich distanzieren zu können.

    Said erwartet von Intellektuellen sich im Exil zu befinden, fern von der – allerdings immer präsenten – Heimat zu leben. Exil ist konkret zu verstehen und metaphorisch, konfrontiert in jedem Fall mit dem Umstand abseits von Privilegien und Macht zu »wohnen«, bedeutet beständiges Bewegen. Es ist der vielschichtige Blick, der im Exil möglich wird. Gegenwärtiges wird vor dem Hintergrund vorhergehender Existenzformen beurteilt. Das Exil erlaubt die Dinge in ihren Entstehungsgeschichten zu sehen.[4]

    Intellektuelle, die mit Said angesprochen werden, finden ihre Aufgabe in Situationssensibilität. Intellektualismus bedeutet die Absage an den Professionalismus und die einhergehenden Zwänge. Die intellektuelle Tätigkeit ist gewählt, benötigt die Macht zur Repräsentation, zum Sprechen. Sie ist das zweifelnde Tun am Rande. In seinem ständigen Positionswechsel ist das intellektuelle Tun die vermeintliche Anti-Wissenschaft, oder aber Wissenschaft schlechthin, da die Suche nach der Wahrheit Zentrum dieses Tuns ist, die Methode lediglich das beständige Hinterfragen des Eigenen im Anblick einer überwältigenden Wirklichkeit. Intellektuell werden, bedeutet ins Experimentieren kommen.

    Die Strukturen des Lebens im Fleimstal vermögen zum Intellektualismus zu drängen.

    Das Fleimstal ist ein Grenzort, Grenzen (sprachlich, regional, organisatorisch – permanente Bewohnende, Reisende …) überlagern einander. Es finden historisch ungleichzeitige Lebensentwürfe parallel statt. Das Fleimstal ist Exil als gleich-zeitiges Mischwerk.

    Étienne Balibar bezeichnet Europa als Borderland, als Grenze. Innerhalb, überdeterminierte Zonen – Umgrenzungen, in permanenter Wandlung.[5]

    Balibar beschreibt die Probleme, die dem Denken und Tun gestellt sind, die Krise der Philosophie, der Politik, des Alltäglichen, im gegenwärtigen Zeitalter sich auflösender Bekanntheit. Notwendig ist es, so Balibar, sich den sozialen Fragestellungen eines Kapitalismus zu stellen, der zwar expandiert, jedoch innerhalb ausgeschlossene, von Armut gezeichnete, Zonen bestimmt, die als Grund für die Gewalttätigkeit unserer Gegenwart genannt sind. Kurz: Das herrschende Weltsystem benennt nicht Ver–Kaufbares als Ausschuss (das Übriggebliebene), scheut nicht davor zurück auch Menschenhandel dieser Art zu betreiben.

    Das Fleimstal – im Abseits – bietet einen speziellen Blickwinkel, ein Fundament des Machens von Gegenwelten, vermag durch seine spezielle Verortung und überlieferte Praxis des Zusammenlebens noch die Macht des Rests zu artikulieren. Es kann in der Konstruktion unfertiger Häuser und Gegenwarten, veränderliche Formen anbieten, ist nicht auf allgemeinen Vergleichswert bezogen.

    Das Fleimstal kann zum Erinnerungsort anderer Zukunft werden. Einer Zukunft, die die Aufgabe eines Lebens im Exil denken muss, einer Zukunft, die – möchte sie friedlich sein – nicht damit fortfahren kann, im immer gleichen herrschaftlichen Denken und Bauen, das Werden, das Veränderliche zu unterwerfen. Durch Anlehnung an die nutzungsorientierte Art des Zusammenlebens und Bauens, durch den ewigen Versuch der Umwelt möglichst effektiv zu antworten, ist im Fleimstal eine besondere Praxis des Lebens überliefert, eine Existenzform am Rande vermeintlicher Sicherheit, geschützt durch Beweglichkeit.

    Zeit: Leben im Zeitalter Post-Durchführung; Pläne müssen am Material und sensibel gegen Ein-, Angriffe von außen, sich mit der Zeit verändernd gedacht werden.

    Die Fleimstaler Exile geben dem Arbeiten des Ungewissen Raum – der materiellen Demokratie, die beginnt Welt zu bauen, nicht direkt rebelliert. Dieses Tun ist subversiv, nicht angreifend und gewalttätig. Das »wilde« Bauen, die Orientierung an Brauchbarkeit und nicht allgemeinen Regeln, kann als Bild neuer Arten des Unangepasstseins dastehen. Die Architekturen im Fleimstal erinnern an den Faktor Zeit, den wir[6] – um einer vermeintlichen Exaktheit willen – hoffnungsvoll beiseite lassen.

    Im Fleimstal werden Kinder in das neue Zimmer mit Toilette geboren. Im Sinne einer kommunalen und Ressourcen schonenden Verwendung von Bauwerken und als Antwort auf die Notwendigkeiten des Lebens, wächst hier das Familienhaus am Geburtstag. Freistehende Neubauten unterliegen im Streben nach Schutz und Unterstützung. Es sind die Gemüsegärten, die wie Straßen die Dörfer durchziehen, der Schutz vor Wetter sowie alle Annehmlichkeiten des dichten Zusammenlebens, die hier dem repräsentativen Kleinfamilienhaus vorgezogen wurden. Im Fleimstal lebt es sich urban trotz Abgeschiedenheit und der Ausgesetztheit an die Natur. Streng funktional, ungeplant gibt es beeindruckende Wohnwelten zu sehen. Sie sind als Einzelding nicht erkennbar, überwältigen Betrachtende gleich der Bergkulisse.

    Heute muss die Produktivität des Rests gedacht werden, eben jene Momente des Lebens, die zur Zeit noch nicht genutzt sind, die zur Zeit den Blick merkwürdig verstellen und direkte Wege ad absurdum führen. Es sind eben jene Reste, die ein Denkmalschutz wahrnehmen muss. Sie zwingen die Gehenden zum Denken.

     

    Bricolage – ver-rückte Logiken

    Man könnte versucht sein zu sagen, der Ingenieur befragt das Universum, während der Bastler sich an eine Sammlung von Überbleibseln menschlicher Produkte richte, d.h. an eine Untergruppe der Kultur.[7] Claude Lévi-Strauss

    Bricolage bedeutet aus Resten Substanz schaffen. Alle Formen des Denkens suchen Ordnung. Der Wunsch nach Ordnung lässt Wissenschaft entstehen. Das Wissen um die Natur wurde nicht wichtig zum Zwecke der Anwendbarkeit, sondern die Begegnung mit dem Natürlichen inspirierte das Reflektieren umfassender Zusammenhänge. Existenz wird zum Keim von Wissen, dem später Verwendung folgt. Claude Lévi-Strauss und seinen Forschungen zum wilden Denken in diesem Gedanken folgend, muss festgestellt werden, dass Wissen Selbstzweck war/ist, Verwendbarkeit ein Nebenprodukt des interessierten Suchens und Ordnens. Magie und Wissenschaft gleichen einander damit prinzipiell, sie schaffen Ordnung, sind aber allerdings methodisch verschieden. Lévi-Strauss benennt das Basteln (bricolage) als eine der ersten Arten Wissen zu schaffen.

    bricoler – Reiten, die Jagd, Billard- oder Ballspielen – Bewegung, die ihre Intention nicht einhalten muss.

    bricoleur – Die/der Bastler*In: „Heutzutage ist der Bastler jener Mensch, der mit seinen Händen werkelt und dabei Mittel verwendet, die im Vergleich zu denen des Fachmanns abwegig sind.“[8]

    Bastelei ist nicht bereit sich der gängigen Logik zu fügen. Ihre Intention ist nicht Zweckrationalität, ihr Sinn liegt nicht in der Produktion von Allgemeinem. Die Bastelei hat es mit dem konkreten Einzelstück zu tun, sie antwortet der bestimmten Situation. Möglicherweise besitzen Produkte der Bastelei hohen Gebrauchswert, ihr Wert allerdings, ihr Tauschwert muss nicht gegeben sein. Die Bastelei entspricht der konkreten Fragestellung, wird nicht sowieso benötigt (Was wird sowieso benötigt?).  Es zeichnet das Basteln aus zufällige Umwelten zu aktivieren. »Methode« und Ergebnis sind von der Ausgangssituation, den anwesenden Qualitäten geformt. Die/den Bastler*In zeichnet methodische Vielfalt aus. Nicht bedarf es passenden Werkzeugs, um plangetreu zu arbeiten. Die Dinge sollen eintreten, um mitzubestimmen, um die Verwandlung zum Werkzeug zu vollziehen.

    Ergebnisse sind urheberlos. Gestaltung passiert. Entstehendes ist aus den Anordnungen eines Moments geboren. Die Bastelei widerspricht dem Gedanken der creatio ex nihilo, schöpft materiell als weltliches Mensch-Ding-Kollektiv.  Mit der Zeit ändern sich die Formen und Möglichkeiten des Tuns, da Werkzeuge als Tomasons – als unverständlich umherstehende Dinge – gesammelt werden, denen zukünftige Brauchbarkeit unterstellt wird.

    „Ein Tomason ist ein Objekt, das nichts mehr mit seinem ursprünglichen Zweck gemein hat. Manchmal kann diese Trennung derart vollständig sein, dass sich der Gegenstand in ein rätselhaftes Gedankenspiel verwandelt. Andererseits ist es aber ebenfalls möglich, dass der ursprüngliche Zweck ganz offenbar bleibt und dadurch seine gegenwärtige Nutzlosigkeit anrührend oder belustigend wirkt. Es kann sich auch um einen Überrest einer größeren Anlage handeln, die zum größten Teil abgebaut worden ist. Oder der Gegenstand ist in sich vollständig und man hat seinen Zweck vergessen. (…) Der natürliche Lebensraum des Tomason ist die Straße einer Stadt. (…) Ein Tomason gedeiht am besten in der von Menschenhand geschaffenen Welt, in Räumen, die in einem fort umgebaut und neuen Zwecken angepasst werden, in denen die Funktion eines Gegenstands, der einst nützlich und notwendig war, von einer Welle der Veränderung weggespült oder wie ein Etikett abgewaschen werden kann.“[9]

    Die Aufstellung des Gegebenen zeigt sich der Bastelei in jedem neuen Projekt anders. Es ist die durch Arbeit/Aktion angereicherte Situation, die Dinge zu Werkzeugen werden lässt.

    bricolage entspricht methodisch dem Forschen im mythischen Denken, Lévi-Strauss. Durch merkwürdige Methoden, mit den Instrumenten wechselnder Logik sucht das mythische Denken Erkenntnis. Es betreibt intellektuelle Bastelei. Wissen entsteht in Prozessen, die keine passenden Werkzeuge benötigen – die Methoden des Wissenschaftsbetriebs werden in Frage gestellt, Labore gemieden. Es gilt sich im Fremden das Fremde verständlich zu machen.

    Im Labor wird die Beherrschung der Dinge geübt, Einlass erhält nur das Nützliche.

    Im »Wilden« wird das Unnötige von Nutzen, die Definitionen über die Brauchbarkeit von Dingen sind im Fluss. Es werden damit von Lévi-Strauss zwei unterschiedliche Formen der Kommunikation mit Umwelt beschrieben. Beide Arten des Weltbezugs sind allerdings ordentlich, ihnen wohnt Struktur inne, die unterschiedliche ideologische Ausrichtung mit sich bringt. Die Bastelei ist dem Ritus zugeordnet, sie vereinigt mit der Welt.

    Die Arbeit im Labor bedeutet Wettkampf dem Gegebenen. Im Labor funktioniert das Tun vor dem Hintergrund einer klaren Unterscheidung zwischen Mitteln und Zwecken, draußen finden sich lediglich Momente von Welt, die abwechselnd als Mittel oder Zweck betrachtet werden können. Die Bastelei sei damit als widerspenstige Praxis bezeichnet, die nicht teilnehmen will und kann am Konkurrenzkapitalimus der Gegenwart, da ihre Zwecke nicht allgemein zu beschreiben, nicht zu vergleichen sind.

    Fleimstal – Die Art des Werdens von Architekturen im Fleimstal ist der Bastelei nahe. Im Dorf gibt es Dinge, gemeinsame oder in Besitz. Es stellen sich Probleme – die Geburt eines Kindes – es braucht neuen Wohnraum. Möglichkeitsangebote des Gegebenen müssen wirklich werden. Der Zwischenraum )Haus( ändert den Modus seines Daseins.

    Frage – Die im Fleimstal überlieferten Praktiken sind strukturell subversiv, weswegen sie kontrolliert und als Museum erhalten werden, weswegen sie in ihrer Lebendigkeit gehemmt sein sollen, weswegen ein Tourismus, den Normalität auszeichnet, die gegebenen Bastleien nicht hinnehmen kann. Sie bedrohen sein Konkurrenzprinzip?

    In der Wildnis sind wir zu Achtsamkeit und Verliebtheit mit dem uns Umgebenden aufgerufen. Das Leben in der Wildnis mag nun wünschenswert erscheinen oder nicht. Allerdings jedoch sei an dieser Stelle festgehalten, dass scheinbar gültige Regeln des Lebens ihre Bedeutung verlieren. In absurder Weise bekämpft Mensch sich direkt aus Laboren, um im Wettkampf die eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Folglich sei mit Nachdruck zur Änderung des Bestehenden aufgerufen! Erster Schritt: Großzügigkeit.

    Es ist der Gedanke der Allmende, den das Fleimstal erinnern lässt, den Gedanken einer großzügigen Liebe zum Gegebenen.

    Die Emanzipierte Gesellschaft jedoch wäre kein Einheitsstaat, sondern die Verwirklichung des Allgemeinen in der Versöhnung der Differenzen.[10]

    Theodor W. Adorno

     

    Utopie

    Widersprüchlichkeit ist das Wesen des Menschen. Unsere Utopie darf nicht darin bestehen, alle Widersprüche beseitigen zu wollen, sondern darin, die vulgären, brutalen und unnötigen Konsequenzen der materiellen Ungleichheit auszurotten.[11] Immanuel Wallerstein

    Auf der Suche nach verlorenen Bildern. Marktplätze verhandeln.

    These ist die Urbanität der Ortschaften im Fleimstal. In ihren Auslassungen erlauben sie spontane Versammlung, Dichte, können Marktplatz werden – Ort des un-freiwilligen Treffens. Diese Orte sind nicht permanent, sondern zeitlich beweglich, geformt durch Rituale des Verhandelns.

    Weswegen Urban? Urbanität ist unbeständiger Raum, kein umfassend benennbarer Umstand, passiert. Beschreibungen eines urbanen Knäuels müssen das Selbstverständnis ihrer Unrichtigkeit tragen. Da Verwitterung und Wachsen achtlos gegen begriffliche Forschung passieren.

    Erinnerung. (nach und mit Maurice Halbwachs)[12] Individuelles Gedächtnis bedeutet das Aussprechen der Erinnerungen einer Gruppe. Das Individuum erinnert kollektiv. Erinnerungen sind immer auf Rahmen bezogen, die Zufälle, Menschen und Dinge, Umwelt mitaufspannen. Diese Rahmen müssen als Möglichkeitsbedingung von Gedächtnis, als gegenwärtige Struktur fortbestehen, um Vergangenes nicht zu vergessen. Erinnerungen bleiben aktiv in den Geschichten, Milieus und Verbindungen, die ihren Zusammenhang bilden. Erinnern wir uns an Erfahrungen in der Einsamkeit, so deswegen, weil wir sie benannt und eingeordnet haben, sie zu kontextualisieren wussten. Erinnerungen sind gebunden an Anhaltspunkte.

    Im Experimentieren mit diesen Stabilitäten, können geltende Gehäuse des Einordnens von Erlebtem beeinflusst werden.

    Individuell kann dies ein sich dem Unbekannten aussetzen bedeuten, ein im Fremden nach Erinnerungen suchen, um neu zu denken. Im Fremden zu forschen bedeutet – siehe oben –sich nicht mit Allgemeinheiten zufriedenzugeben, sondern im Konkreten zu wildern. Im Fremden nachdenken bedeutet damit auch, nicht ins Vergleichen zu verfallen, bedeutet la philosophie bricole, die wie die Bastelei lediglich anschaut was eine besondere Situation vorzuschlagen vermag, um möglichst frei von Antrainiertem Lösungen zu finden.

    Neuen Rahmen des Erinnerns, Vorstellens und Denkens können Erzählungen oder Bilder entspringen – Geschichten aus dem Alltag. Erinnerung kann Ethnographie folgen, die neben den herrschenden Systemen der Historie funktioniert. Geschichten von »unten«, aus Regionen der Subalternität brechen Herrschaftserzählungen.

    Walter Niedermayrs Fotografien sind in diesem Sinne Dokumente einer Enzyklopädie für den Widerstand des Besonderen. Sie zwingen anderes zu erinnern, geben verwirrende Rahmen, lassen Zukunft neu wahrnehmen.

    Notwendig für die Geburt neuer Welten ist linke Gesetzgebung (Gesetzgebung die das Bestehende in Frage stellt). Zudem braucht es präsente Erinnerungen, die gegenwärtige Wege des Wahrnehmens verunsichern, eingeübte Bilder fraglich werden lassen; hier kann Kunst sich verorten.

    … im Zerfetzen der Oberflächen.

    Situation. Henri Lefebvre konfrontiert schon Mitte des 20. Jahrhunderts mit der These von der Verstädterung der Erde.[13] Ort ist in diesem urbanen Gewächs zeitlich zu denken. Es sind Mensch-Ding-Verdichtungen, die plötzlich ETWAS erscheinen lassen. Bedeutung, Energie … vermag nur momentan aufzublitzen. Stadt wird nicht einzeln gedacht, sondern jedes Ereignis ist von nun an eingegliedert in globale Prozesse. Im Moment wird absolut Neues/Fremdes, Unbekanntes möglich, Stadt passiert in der konkreten Anwendung des Potentiellen, frei nach Lefebvre.

    Die in dieser Auseinandersetzung viel beschworene Arbeit am Konkreten, muss sich mit Lefebvre im Hintergrund als eine Praxis verstehen – die bewusst Ortsgebundenes erzeugt und damit Fremdheit – als eine Praxis – die der Einführung der nicht Involvierten bedarf und damit Kommunikation aufzwingt. Die Straße ist als Versammlungsort gefordert.

    Kurz: Die Arbeit am Konkreten ist den nicht Beteiligten immer fremd, Ziel dieses Tuns ist nicht umfassende Verständlichkeit. Kommunikation, Treffen oder Verhandlung passiert vor diesem Hintergrund nicht aufgrund von Verbindendem, sondern die unerbittliche Unbekanntheit wird zum Gegenstand des Begegnens. Nicht das in eine Diskussion eingebrachte Wissen ist mehr von Wert, die Nichtwissenschaft und Erkenntnis des Unbekannten soll im suchenden Aneinandergeraten als Tugend gelten.

    So können neue Formen von Gleichzeitigkeit gedacht und wirklich werden. Womit noch einmal die Methodenfrage, die Frage nach dem Planen gestellt sei. Die Antwort bleibt das Improvisieren.

    Improvisiert wird mit Said als Wissenschaftler*In im Exil, mit Strauss bei der Bastelei und schlussendlich ist es die Seinsweise der Multitude, die Paolo Virno beschreibt, deren Ausdruck die Improvisation ist. Die Multitude ist eine Vielheit, die nie ein Umfassendes wird, sie ist Modus des Existierens als globalisierte Welt.

    Multitude ist  „(…) das, was sich nicht dazu angeschickt hat, Volk zu werden, insofern es virtuell das staatliche Monopol der politischen Entscheidungen infrage stellt, also die unerwünschte Wiederkehr des »Naturzustandes« innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft.“[14]

    Die Multitude ist eine Seinsweise, die heute vorherrschende Seinsweise. Sie ist moralisch nicht zu bewerten. Die Multitude ist ambivalent. Sie trägt Verlust und Rettung, Ruhe und Konflikt, Unterwerfung und Freiheit in sich. Für das abgeschlossene Denken ist Multitude nicht zu fassen, sie ist eine Möglichkeit, sie ist im Entstehen. Die Multitude ist immer da, sie kann in unterschiedlicher Weise manifest werden. Die Vielen brauchen einen Grund oder das Ereignis, um sich zu aktualisieren.

    Eine Philosophie, die Multitude zu denken versucht, rebelliert gegen fertige Strukturen, sie rebelliert gegen ihr eigenes begriffliches Denken. Die Multitude denken, bedeutet das beständige Scheitern von Bezeichnungen und Logik zu zelebrieren. In diesem Sinn, Multitude sei als etwas vorgestellt, das zwischen den Dingen liegt. Oder auch anderswo, sie sei als die Möglichkeit des unerwarteten Ereignisses bezeichnet oder als das Versprechen von Spontanität. Die Multitude als Einbruch oder möglicher Einbruch in die herrschende Ordnung nimmt damit die Sphäre der Kunst in sich auf. Sie erlaubt ihr politisch zu sein, in dem Anspruch neue Formen des Konsumierens von Welt zu erzwingen.

    „Die Mitte ist eben kein Mittelwert, sondern im Gegenteil der Ort, an dem die Dinge beschleunigt werden. Zwischen den Dingen bezeichnet keine lokalisierbare Beziehung, die vom einen zum anderen geht und umgekehrt, sondern eine Pendelbewegung, eine transversale Bewegung, die in die eine und die andere Richtung geht, ein Strom ohne Anfang oder Ende, der seine beiden Ufer unterspült und in der Mitte immer schneller fließt.“[15]

    Gilles Deleuze + Félix Guattari

     

    Literaturverzeichnis

    Adorno, Theodor W. 2014. Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. 9. Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Balibar, Étienne. 2016. Europa: Krise und Ende? Münster: Westfälisches Dampfboot.

    Deleuze, Gilles, und Félix Guattari. 1997. Kapitalismus und Schizophrenie. Tausend Plateaus. Berlin: Merve.

    Halbwachs, Maurice. 1985. Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Lefebvre, Henri. 2014. Die Revolution der Städte. Hamburg: CEP.

    Lévi-Strauss. 1973. Das wilde Denken. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Marx, Karl. 2005. Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Berlin: Dietz.

    Said, W. Edward. 1997. Götter die keine sind. Der Ort des Intellektuellen. Berlin: Berlin Verlag.

    Virilio, Paul. 2007. Panische Stadt. Wien: Passagen.

    Virno, Paolo. 2005. Grammatik der Multitude. Öffentlichkeit, Intellekt und Arbeit als Lebensformen. Mit einem Anhang: Die Engel und der General Intellect. Individuation bei Duns Scotus und Gilbert Simondon. Wien: Turia + Kant.

    Vladislavić, Ivan. 2008. Johannesburg. Insel aus Zufall. München: A1.

    Wallerstein, Immanuel. 1995. Die Sozialwissenschaften ,kaputtdenken‘. Die Grenzen der Paradigmen des 19. Jahrhunderts. Weinheim: Beltz Athenäum.

     

    [1] (Adorno 2014) S. 43

    [2] (Virilio 2007) S. 16

    [3] „Der Gebrauchswert verwirklicht sich nur im Gebrauch oder der Konsumtion. Gebrauchswerte bilden den stofflichen Inhalt des Reichtums, welches immer seine gesellschaftliche Form sei. In der von uns zu betrachtenden Gesellschaftsform bilden sie zugleich die stofflichen Träger des – Tauschwerts.“

    „Es folgt daher erstens: Die gültigen Tauschwerte derselben Ware drücken ein Gleiches aus. Zweitens aber: Der Tauschwert kann überhaupt nur die Ausdrucksweise, die „Erscheinungsform“ eines von ihm unterscheidbaren Gehalts sein.“  (Marx 2005) S. 50-51

    [4] Vgl.: (Said 1997)

    [5] Vgl.: (Balibar 2016) S. 121 ff.

    [6] WIR als jene, die wissen fertige Begriffe ausformulieren zu können, um diese in den Wettbewerb um Wahrheitswerte zu schicken.

    [7] (Lévi-Strauss 1973) S. 32

    [8] (Lévi-Strauss 1973) S. 29

    [9] (Vladislavić 2008) S. 217-218

    [10] (Adorno 2014) S. 116

    [11] (Wallerstein 1995) S. 221

    [12] Vgl.: (Halbwachs 1985) z.B.: S. 50

    [13] Vgl.: (Lefebvre 2014) S. 21

    [14] (Virno 2005) S. 28

    [15] (Deleuze und Guattari 1997) S. 42

     

    Veröffentlicht in der Monographie: Koexistenzen

  • Florentina Hausknotz. Alpine Gleichzeitigkeit

    ­­Alpine Simultaneity

     

    Unfinished World

    Ethics today means not being at home in one’s house…. The trick consists of certifying and expressing the fact that private property no longer belongs to one person.”1 Theodor W. Adorno

    Movement creates public space. Inhabitants occupy space. Environment is perceived as useful. It is in doing, in the interpretation of landscapes, that the construction of collective everyday life happens. The practice of searching for world comes before the built world. Paul Virilio: “Every city dweller is an unwitting urban planner … an expert in the unity of time and place which occurs in the movement from here to there, between proximity and distance.”2

    1. Needs force humanity to make plans. Tactics are required, which, as the knowledge of dynamics, can respond to reality-space in motion.
    2. Forms of reflection must be proposed­—with emphasis on the material.
    3. Through exploration off the beaten track, defiant searching despite generalizations, one practices thinking in non-normative ways.

    Growing worlds. The construction of urban wastelands, of fluctuating space, will soon leave everyday urban planners jobless. Like a tabula rasa project, the buildings of globalization weave webs of uniformity. World should not be described as unfamiliar and familiar but determined by the categories of having and not having. The globalization of capital does not differentiate in terms of quality. It seeks the measurable, quantity.

    To have—and to inhabit the whole world in the same unchanging house.

    To have not—and to travel in the evolved environment? Dangerous aimlessness.

    The difficulty is: capitalist conformity disrupts homeostatic systems. Markets set up their offshoots in the Alpine area. Global capital wants to work efficiently there, to build monuments, to be visible. The difficulty is that the formal language of an imagined Alpine world is spreading. The difficulty is that this formal language corresponds to the dictates of speed, transience, frivolity, and obviousness, and that these architectural entities have their advocates who publish in the holiday catalogue as entertainment industry. The Alpine area becomes a prison-heterotopia, the place of a tourism that does not want to travel in order to experience change. On the contrary, it wishes to linger in the universal, in the predictable.

    Motto: Sleep your life away—please keep it general.

    No Exit? Unyielding zones remain visible. They lie between the buildings that make concrete reference to each other, they are zones of potential growth, of transportation, spaces of a life that is not at home here. Fiemme Valley architecture demands and forms a special existence, difference, its structures are borderless mountains for living and working. In the Fiemme Valley “house” is the over-defined place. “Village” is the communication zone between the natural and the cultivated. It is not in demarcation that the visible aspects of life and living stand out but in their temporal-concrete concurrence. Borders become places of immeasurable superimposed layers.

    The Present? One comes to the Fiemme Valley for recreation, works elsewhere, consumes here as a bystander. This tourism seeks distance, not the distant. Its dream architecture does not adhere to the exigencies of life—use-value. Exchange-value, “identity”, is needed to make manifest the virtual holiday world. These buildings are not necessary but can be bought.3 Juxtaposed with this is everyday thinking. The thinking of exile, of those who inhabit the non-fixed environments, who occupy the fluctuating in-between.

    Exile, where thoughts dwell. According to Edward W. Said, intellectual action demands the effort of not being entirely self-absorbed, of being able to distance oneself.

    Said expects intellectuals to be in exile, to live away from their distant—though ever-present—home. Exile is to be interpreted concretely and metaphorically. Being confronted in any case with the condition of “dwelling” outside the comforts of privilege and power means constant movement. It is the complex gaze that becomes possible in exile. The present is judged in comparison to one’s previous forms of living. Exile allows one to see things as they have come to be.4

    Intellectuals in Said’s eyes must have a sensibility for the situation. Intellectualism means rejecting professionalism and its attendant constraints. The intellectual activity is chosen and requires the power to represent, to speak. It is the skeptical action at the edge. In its constant shifting of positions, the intellectual action is presumed to be the opposite of science, or the essence of science since the search for truth is at the core of this activity, and the method is merely the constant questioning of one’s own situation in view of an overwhelming reality. Becoming intellectual means learning to experiment.

    The structures of life in the Fiemme Valley can push one toward intellectualism.

    The Fiemme Valley is a border zone. Borders (linguistic, regional, organizational—permanent inhabitants, travelers) superimpose themselves over each other. Historically non-simultaneous ways of living take place side by side. The Fiemme Valley is an exile as a simultaneous hodgepodge.

    Étienne Balibar calls Europe a borderland. Within overdeterminate zones—boundaries, in constant flux.5

    Balibar describes the problems thought and action are faced with, the crisis of philosophy, of politics, of everyday life in this current age of disintegrating familiarity. According to Balibar, it is necessary to challenge the social questions of a capitalism that is expanding but that, inwardly, determines outcast, poverty-stricken zones that are said to be the root of the violence of our times. In short: the hegemonic world order refers to unsalable commodities as cull (the remnant) and has no qualms about conducting human trafficking in this way.

    The Fiemme Valley—off the beaten track—offers a special angle, a basis for making alternative worlds. By virtue of its special position and traditional practice of coexistence it is able to articulate the power of the remnant. In the construction of unfinished buildings and parallel presents, it can offer shifting forms, it is not subject to general comparisons.

    The Fiemme Valley can become the memory place of another future. Of a future that has to contemplate the task of a life in exile, of a future that—if it wants to be peaceful—cannot persist in the same hegemonic thinking and building, suppressing the becoming, the shifting. In the Fiemme Valley, people follow a use-oriented way of coexistence and building. They have always tried to respond as effectively as possible to the environment, thus a unique practice of living has been passed down through the generations, a form of existence at the edge of supposed security, protected by flexibility.

    Time: life in the age of post-execution. Plans must be thought of in terms of material, with consideration toward intrusions and attacks from outside. They must be thought of as variable over time.

    The Fiemme Valley exiles give space to the works of the uncertain—of the material democracy that starts to build a world and does not rebel directly. This action is subversive, not aggressive and violent. “Savage” building, the orientation to usefulness rather than universal rules, can be seen as the image of new kinds of unconventionality. The architectural structures in the Fiemme Valley call to mind the factor of time, which we6—for the sake of a would-be accuracy—optimistically ignore.

    In the Fiemme Valley children are born into the new room with a toilet. In keeping with a communal building use that conserves resources and in response to the necessities of life, the domestic home expands with new additions to the family. Freestanding new buildings give way to the striving for protection and support. Here vegetable gardens that run through the villages like streets, protection from the elements, and all the comforts of close-knit coexistence take precedence over the pretentious single-family dwelling. In the Fiemme Valley an urban lifestyle prevails despite isolation and exposure to nature. Strictly functional and unplanned, one observes impressive domestic worlds. They are indistinguishable as individual things, overwhelming viewers like the mountain backdrop.

    Today we must contemplate the productivity of the remnant, those moments in life that at this time are not yet being used, which at this time curiously shift one’s view and draw direct paths out ad absurdum. They are the remnants that monument preservation must take note of. They force passersby to stop and think.

     

    Bricolage—Eccentric Logic

    One might say, the engineer questions the universe, whereas the bricoleur addresses himself to a collection of oddments left over from human endeavors, that is, only a subset of culture.”7 Claude Lévi-Strauss

    Bricolage means creating substance from remnants. All forms of thought seek order. The desire for order gives rise to science. Knowledge about nature did not become important for the purpose of practical use; rather, humanity’s contact with the natural inspired the reflection of interrelated contexts. Existence becomes the germ of knowledge that is later followed by use. In this sense, according to Claude Lévi-Strauss and his studies of the savage mind, knowledge is conducted for its own sake and applicability arises as a byproduct of interest-driven searching and ordering. Magic and science are thus similar in principle. They create order but are methodically different. Lévi-Strauss considers tinkering (bricolage) one of the first ways of creating knowledge.

    Bricoler—horseback riding, hunting, playing billiards or ball—is extraneous movement that doesn’t necessarily entail its intention.

    Bricoleur: handyman/woman. “These days the bricoleur is someone who works with his hands and uses devious means compared to those of a craftsman.”8

    Bricolage is unwilling to yield to common logic. Its intention is not functional rationality, its meaning does not lie in the production of the universal. Bricolage has to do with the concrete individual piece, it responds to the particular situation.

    It is possible that the products of bricolage possess high use-value, though this does not necessarily imply that they have an exchange-value. Bricolage corresponds to a concrete demand. It is not needed at any time. (What is needed at any time?) Bricolage is characterized by the activation of chance environments. Method and result are devised from the given situation, the existing qualities. The DIY handyman/woman is characterized by methodical diversity. No special tools are needed to carry out a task according to plan. Things are allowed to happen to help determine, and complete the transformation of, the tool.

    Outcomes have no author. Design happens. What emerges is born from the constellations of a given moment. Bricolage contradicts the notion of creatio ex nihilo, drawing on materially as a secular human-thing collective. Gradually, the forms and possibilities of action change because one accumulates tools as tomasons—obscure things that stand around and are presumed to have some future use.

    A tomason is a thing that has become detached from its original purpose. Sometimes this detachment may be so complete that the object is turned into an enigmatic puzzle; alternatively, the original purpose of the object may be quite apparent and its current uselessness touching or amusing. It may be a remnant of a larger fixture that has been taken away, or it may be a thing complete in itself, whose purpose has been forgotten…. The natural habitat of the tomason is the city street…. Tomasons thrive in the man-made world, in spaces that are constantly being remade and redesigned for other purposes, where the function of a thing that was useful and necessary may be swept away in a tide of change or washed off like a label.9

    The array of given material is different for each new bricolage project. It is the situation as enhanced by work/action that allows things to become tools.

    Bricolage corresponds methodically to explorations of mythical thought, according to Lévi-Strauss. Mythical thought uses odd methods and the instruments of varying logics to seek insight. It engages in intellectual bricolage. Knowledge comes about in processes that require no specialized tools—the methods of big science are called into question, laboratories avoided. The objective is to make understandable the unfamiliar in the unfamiliar.

    In the laboratory one tries to control things. Only the useful is admitted.

    In the “wild” the unnecessary becomes useful, the definitions of the usefulness of things are in flux. Lévi-Strauss describes two different forms of communication with the environment. Both kinds of relation to the world are, however, orderly. Each has an inherent structure that brings with it a different ideological orientation. Bricolage belongs to ritual and the bricoleur becomes one with the world.

    Work in the laboratory means competition with the given. In the laboratory all activity takes place with a clear distinction between means and ends in mind; outside, one finds only moments of the world, which can be seen alternatively as means or ends. Let bricolage therefore be called the recalcitrant practice that does not want to participate, cannot participate in present-day capitalist competition because its ends do not lend themselves to universal description, do not lend themselves to comparison.

    Fiemme Valley: the way architecture evolves in the Fiemme Valley is similar to bricolage. In the village there are things that are communally or privately owned. Problems arise—like the birth of a child—and new living space is needed. Possibilities offered by the given situation must be realized. The in-between space of the “house” alters its mode of existence.

    Question: traditional practices in the Fiemme Valley are structurally subversive, which is why they are controlled and preserved as in a museum, which is why their performance should be kept in check, which is why a tourism marked by normalcy cannot accept these bricolages. Do they threaten its competition principle?

    In the wilderness we are expected to be observant and enamored with our surroundings. Life in the wilderness may or may not seem desirable, but the fact remains that apparently valid rules of life have lost their meaning. In an absurd way, one competes straight out of the laboratory in the fight to assert one’s own notions. We urgently need to change this situation! First step: generousness.

    It is the notion of Allmende that the Fiemme Valley calls to mind, the notion of a generous love of the given.

    “An emancipated society … would not be a unitary state, but the realization of universality in the reconciliation of differences.”10 Theodor W. Adorno

    Utopia

    Contradiction is the human condition. Our utopia has to be sought not in eliminating all contradiction but in eradicating the vulgar, brutal, unnecessary consequences of material inequality.”11 Immanuel Wallerstein

    In search of lost images. Negotiating marketplaces.

    This thesis relates to the urbanity of the municipalities in the Fiemme Valley. Their intervals allow for spontaneous gathering, density. They can become a marketplace—a place of involuntary meeting. These places are not permanent but temporally mobile, formed through negotiation rituals.

    Why urban? Urbanity is inconstant space that constitutes no generally nameable circumstance. It happens. Descriptions of any intricate urban web are inevitably aware of their own inaccuracy, for in the face of conceptual research, weathering and growth proceed regardless.

    Memory according to Maurice Halbwachs:12 individual memory means voicing the recollections of a group. The individual remembers collectively. Memories are always situated in a framework that also includes coincidences, people, things, and environments. These frames must continue to exist as a condition of the possibility of memory, as a present structure, in order to ensure that the past is not forgotten. Memories stay alive in the stories, settings, and connections that make up their context. If we remember experiences when we are alone, this is because we have named and classified them, were able to contextualize them. Memories are tied to reference points.

    By experimenting with these stabilities, we are able to influence the framework used to classify what we have experienced.

    Individually, this can mean exposing oneself to the unknown, searching for memories in the unfamiliar in order to think in new ways. Exploring unfamiliar territory means, as stated above, not being satisfied with universalities but going poaching in the concrete. Thinking in the unfamiliar thus also means not resorting to making comparisons, it means la philosophie bricole, which, like tinkering, merely makes do with what a particular situation has to offer in order to find solutions that are as free from following learned patterns as possible.

    New frames of remembering, imagining, and thinking can give rise to narrations or images—stories from everyday life. Memory can follow ethnography, which runs parallel to the dominant systems of historiography. Stories from “below”, from regions of subalternity, disrupt hegemonic narratives.

    Walter Niedermayr’s photographs are in this sense documents of an encyclopedia for the resistance of the particular. They force us to remember other things, create confusing frames, and let us perceive the future in new ways.

    Necessary for the birth of new worlds is leftist legislation (legislation that challenges the existing situation). In addition, present memories are required, ones that unsettle our current ways of perception and call habitual images into question. This is where art can position itself—in the tearing apart of surfaces.

    Situation. By the mid-twentieth century Henri Lefebvre already confronted us with the thesis of the urbanization of the world.13 Places in this urban organism are to be thought of in a temporal sense. They are human-thing conglomerations that suddenly reveal something. Meaning and energy can only constitute momentary flashes. City is not considered individually; instead, from now on, each event is integrated in global processes. At any given moment the absolutely new, unfamiliar, and unknown becomes possible—city happens in the concrete application of potential, to paraphrase Lefebvre.

    Keeping Lefebvre in mind, work on the concrete, which has been frequently evoked in this discussion, should be interpreted as a practice that consciously produces local site-specific images and thus the unfamiliar, as a practice that requires the introduction of non-involved individuals and forces communication. The street should be a gathering place.

    In short: work on the concrete is always unfamiliar to non-participants. The objective of this action is not general comprehensibility. Against this backdrop, communication, meetings, and negotiation do not happen based on communalities; rather, the ever-present unfamiliar becomes the subject of the encounter. Knowledge introduced into a discussion loses its value. Common sense and the awareness of the unfamiliar that arises in such confrontations are the new virtues.

    In this way new forms of simultaneity can be contemplated and realized, which brings us once again to the question of method, the question of planning. The answer remains: improvisation.

    Improvisation can be found with Said as the intellectual in exile, with Strauss in bricolage, and finally with Paolo Virno it is the way of being of the multitude, the expression of which is improvisation. The multitude is a body of many that never becomes comprehensive, it is the mode of existence of a globalized world.

    Multitude is “that which did not make itself fit to become people, in as much as it virtually contradicts the state monopoly of political decision making; in brief, it is a regurgitation of the ‘state of nature’ in civil society.”14

    The multitude is a way of being, the prevalent way of being today. It should not be judged ethically. The multitude is ambivalent. It comes to bear within loss and rescue, tranquility and conflict, subjugation and freedom. For closed thought the multitude is incomprehensible: it is a possibility, it is evolving. The multitude is always here and can become manifest in various ways. The many need a reason or the right event to spark a change.

    A philosophy that tries to contemplate the multitude rebels against finished structures, it rebels against its own conceptual thinking. To think the multitude means to celebrate the steady failure of designations and logic. In this sense, let multitude be imagined as something that lies between things. Or elsewhere, too, let it be called the possibility of the unexpected event or the promise of spontaneity. The multitude as a disruption or possible disruption of the hegemonic order in this way assimilates the sphere of art. It allows art to be political given its power to compel new forms of consuming the world.

    The middle is by no means an average; on the contrary, it is where things pick up speed. Between things does not designate a localizable relation going from one thing to the other and back again, but a perpendicular direction, a transversal movement that sweeps one and the other away, a stream without beginning or end that undermines its banks and picks up speed in the middle.15

    Gilles Deleuze + Félix Guattari

     

    Notes

    1. Theodor Adorno, Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben (Frankfurt, 2014), p. 43.
    2. Paul Virilio, Panische Stadt (Vienna, 2007), p. 16.
    3. Karl Marx, Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie (Berlin, 2005), pp. 50–51. “The use-value is realized only in the use or consumption. Use-values constitute the material content of wealth, whatever its social form may be. In the form of society to be considered here they are also the material bearers of exchange-value…. One might conclude that firstly: the valid exchange-values of the same commodity express something equal. Secondly, however: the exchange-value can only be the mode of expression, the ‘form of appearance’ of a content different from it.”
    4. See Edward Said, Götter die keine sind. Der Ort des Intellektuellen (Berlin, 1997).
    5. Étienne Balibar Europa: Krise und Ende? (Münster, 2016), pp. 121ff.
    6. “We” as practiced wordsmiths who know how to send finished concepts out to compete for the highest truth-value.
    7. Claude Lévi-Strauss, Das wilde Denken (Frankfurt, 1973), p. 32.
    8. Ibid., p. 29.
    9. Ivan Vladislavić, Johannesburg. Insel aus Zufall (Munich, 2008), pp. 217–18.
    10. Adorno, Minima Moralia, p. 116.
    11. Immanuel Wallerstein, Die Sozialwissenschaften “kaputtdenken”. Die Grenzen der Paradigmen des 19. Jahrhunderts (Weinheim, 1995), p. 221.
    12. Maurice Halbwachs, Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen (Frankfurt, 1985), p. 50.
    13. Henri Lefebvre, Die Revolution der Städte (Hamburg, 2014), p. 21.
    14. Paolo Virno, Grammatik der Multitude. Öffentlichkeit, Intellekt und Arbeit als Lebensformen (Vienna, 2005), p. 28.
    15. Gilles Deleuze and Félix Guattari, Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie. (Berlin, 1997), p. 42.

    Bibliography
    Adorno, Theodor W. Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. 9th edition. Frankfurt, 2014. Translation taken from https://www.marxists.org/reference/archive/adorno/1951/mm/ch01.htm (accessed August 2, 2017).

    Balibar, Étienne. Europa. Krise und Ende? Münster, 2016.

    Deleuze, Gilles, and Felix Guattari. Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie. Berlin, 1997. Translated as A Thousand Plateaus: Capitalism and Schizophrenia

    Halbwachs, Maurice. Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen. Frankfurt, 1985.

    Lefebvre, Henri. Die Revolution der Städte. Hamburg, 2014. Translated as The Urban Revolution.

    Lévi-Strauss. Das wilde Denken. Frankfurt, 1973. Translated as The Savage Mind.

    Marx, Karl. Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Berlin, 2005. Translated as Capital: A Critique of Political Economy.

    Said, Edward W. Götter die keine sind. Der Ort des Intellektuellen. Berlin, 1997. Translated as Representations of the Intellectual.

    Virilio, Paul. Panische Stadt. Vienna, 2007. Translated as City of Panic.

    Virno, Paolo. Grammatik der Multitude. Öffentlichkeit, Intellekt und Arbeit als Lebensformen. Vienna, 2005. Translated as A Grammar of the Multitude: For an Analysis of Contemporary Forms of Life.

    Vladislavić, Ivan. Johannesburg. Insel aus Zufall. Munich, 2008. Translated as Portrait with Keys: The City of Johannesburg Unlocked.

    Wallerstein, Immanuel. Die Sozialwissenschaften “kaputtdenken”. Die Grenzen der Paradigmen des 19. Jahrhunderts. Weinheim, 1995. Translated as Unthinking Social Science: The Limits of Nineteenth-century Paradigms.

     

    Published in the monograph: Koexistenzen

  • Florentina Hausknotz. Alpine Gleichzeitigkeit

    Contemporaneità nelle Alpi

     

    Mondo incompiuto

    (…) fa parte della morale non sentirsi mai a casa propria. (…) L’arte dovrebbe esprimere e mettere in evidenza proprio questo: che la proprietà privata non ci appartiene più (…).[1] Theodor W. Adorno

    Il movimento genera spazio pubblico. Le persone si insediano. L’ambiente viene percepito come fruibile. Nell’agire, nell’interpretare i paesaggi si compie la costruzione della quotidianità collettiva. La pratica della ricerca del mondo è anteriore all’edificazione. Paul Virilio osserva: “(…) ogni cittadino è un urbanista e non sa di esserlo (…) un esperto dell’unità di tempo e di luogo dello spostamento che va dal vicino al lontano.”[2]

    1. Le esigenze impongono all’uomo di fare progetti. Occorrono tattiche. Queste – essendo accorgimenti rispetto alle dinamiche – sono in grado di offrire una risposta allo spazio della realtà in movimento.
    2. È necessario che si propongano forme di riflessione; la ratio a monte sta nella portata dei materiali.
    3. Si indaga circa l’esplorazione di luoghi altri, la ricerca tenace a dispetto delle generalizzazioni, l’ideazione di momenti esenti da normazione.

    Mondi in espansione. La costruzione di deserti urbani, lo spazio inarrestabile, svuotano la progettazione urbana quotidiana. Sono le opere architettoniche di una globalizzazione intesa come progetto tabula rasa che formano griglie di omologazione. Il mondo non deve essere catalogato come ignoto ovvero noto, due sono le categorie preposte a definire: il possedere e il non possedere. La globalizzazione del capitale non opera distinzioni di ordine qualitativo, persegue la definizione di entità misurabili e quindi la quantità.

    Possedere i.e. abitare il mondo sempre nella stessa casa.

    Non possedere e crescere viaggiando? Una pericolosa mancanza di obiettivi.

    È problematico il fatto che la conformità capitalistica irrompe nei sistemi omeostatici. I mercati piazzano presidi nel territorio alpino, ove il capitale globale vorrebbe operare in modo efficiente, erigere opere monumentali per rendersi visibile. È problematico il fatto che si faccia largo un linguaggio formale del mondo alpino immaginifico. È problematico che tale linguaggio formale ossequi precetti quali velocità, caducità, leggerezza e ovvietà, che queste architetture abbiano i loro sostenitori, i quali le pubblicizzano nei cataloghi di vacanza nell’ottica dell’industria dell’intrattenimento. Il territorio alpino diventa eterotopia della prigione, luogo di un turismo che non si propone di viaggiare per sperimentare il nuovo, ma al contrario si compiace del generalizzante e del prevedibile.

    Ciò secondo il motto: Vivete una vita intorpidita – basta che rimaniate negli standard della generalità.

    No exit? Permangono però zone che non si piegano a questa ottica. Sono situate nel tessuto sviluppatosi nella propria concretezza endogena, sono le zone di potenziale crescita, di trasporto, gli spazi della vita non ridotta al tetto del singolo. Le architetture della Val di Fiemme richiedono, ed esse stesse generano, un’esistenza speciale, una differenza, sono sconfinate montagne-casa-e-lavoro. La )casa( nella Val di Fiemme è un luogo trans-definito. Il )paese( è la piattaforma di comunicazione tra naturale e culturale. Le manifestazioni palesi della vita e dell’abitato non trovano il loro significato nell’estromissione, bensì nel confluire concreto nel tempo. I confini diventano luoghi di stratificazioni non assoggettabili a canoni.

    Il presente? Molti arrivano nella Val di Fiemme per rigenerarsi, lavorano altrove, consumano in loco indiscriminatamente. Questo è un tipo di turismo che punta all’estraniamento, non a rapportarsi con l’alterità. Le architetture che

    sogna non seguono le necessità della vita. Valore d’uso: esso usa il valore di scambio «identità», per rendere manifesti contesti vacanzieri virtuali. Queste strutture non sono necessarie ma oggetto di compravendita.[3] A ciò si contrappone il pensiero della quotidianità: il concetto dell’esilio di coloro che abitano ambienti non prefissati, che albergano in un interspazio mobile.

    L’esilio è ove dimorano i pensieri. Il fare intellettuale secondo Edward W. Said presuppone che il portato non sia autoreferenziale, presuppone il sapersene distanziare.

    Said parte dal presupposto che l’intellettuale si trovi in esilio, che viva lontano dalla patria comunque sempre presente. Comprendere l’esilio concretamente e metaforicamente, mette in ogni caso di fronte alla circostanza di «abitare» al di fuori dei circuiti di privilegi e di potere, di vivere in costante movimento. In tal modo in esilio si ingenera lo sguardo sui tanti livelli di analisi. Il presente viene giudicato sulla scorta di forme di esistenza precedenti. L’esilio consente di inquadrare le cose inserite nel contesto della loro stessa genesi.[4]

    Gli intellettuali nell’accezione di Said individuano la loro funzione nella capacità di carpire il contesto situazionale. Intellettualismo significa diniego del professionalismo e delle coercizioni ivi connesse. L’attività intellettuale è elettiva, presuppone il potere di rappresentazione, di estrinsercarsi. È l’agire dubitativo ai margini. Nel suo costante cambio di collocazione l’agire intellettuale è l’asserita anti-scienza, o anche la scienza per antonomasia, in quanto il fulcro di detto agire è dato dalla ricerca della verità, il metodo nient’altro che il costante mettere in questione se stessi rispetto ad una realtà spiazzante. Diventare intellettuali significa proiettarsi nello sperimentare.

    Le strutture della vita nella Val di Fiemme per loro natura inducono all’intellettualismo.

    La Val di Fiemme è una località di confine; i confini (linguistici, regionali, amministrativi – con residenti stabili, viaggiatori …) si sovrappongono. Vi si svolgono parallelamente progetti di vita storicamente non sincronizzati. La Val di Fiemme è esilio in quanto opera ibrida con-temporanea.

    Étienne Balibar definisce l‘Europa Paese di frontiere, di confini: delimitazioni in perenne cambiamento all’interno di zone iperdeterminate.[5]

    Balibar descrive i problemi rispetto al pensare e all’agire, la crisi della filosofia, della politica, del quotidiano, della consensualità che si sfalda nell’era contemporanea. È necessario – così asserisce Balibar – porsi le questioni sociali di un capitalismo che si espande, ma che tuttavia definisce internamente zone emarginate, caratterizzate dalla povertà, menzionate come causa scatenante della violenza del nostro presente. In sintesi: il sistema mondiale dominante bolla gli oggetti non di compra-vendita come scarto (giacenza), non indugia a praticare mercimonio di esseri umani di quei luoghi.

    La Val di Fiemme – una sorta di enclave al di fuori – offre una particolare visuale, un fondamento del fare dei mondi contrapposti; in virtù della sua particolare collocazione e della prassi tramandata della convivenza è in grado di articolare il potere dei residui. Nella costruzione incompiuta delle case e del presente può offrire forme mutevoli, non è parametrata a un termine di paragone generale.

    La Val di Fiemme può diventare il luogo della memoria di un altro futuro, di un futuro che deve pensare la finalità di una vita in esilio, di un futuro che – augurandosi che sia pacifico – non può continuare ad assoggettare il divenire, il mutevole al modo di pensare e di costruire dominanti, sempre uguali a se stessi. In Val di Fiemme aderendo a un modo di convivenza e di costruzione orientato all’utilizzo, tramite l’eterno tentativo di rispondere all’ambiente in maniera quanto più effettiva possibile, si tramanda una particolare prassi di vita, una forma di esistenza tutelata dalla mobilità ai margini della presunta sicurezza.

    Tempo: vita nell’era della post-attuazione; i progetti devono essere concepiti in base ai materiali e orientati contro le ingerenze, gli attacchi dall’esterno, adeguabili in linea con i tempi.

    Gli esili della Val di Fiemme lasciano margini all’intervento dell’incerto – della democrazia dei materiali che inizia a costruire il mondo, che non si ribella direttamente. Questo agire è sovversivo, non aggressivo, né violento. L’edilizia «selvaggia», l’orientamento all’effettività e non alle regole generali può costituire un emblema dei nuovi modi di essere disadattati nell’accezione di non addomesticati. Le architetture nella Val di Fiemme ricordano il fattore tempo che noi [6]– in ossequio a una presunta precisione – fiduciosamente lasciamo da parte.

    Nella Val di Fiemme si partorisce nella stanza con annesso servizio che si inaugura per l’occasione. Nell’ottica di un utilizzo mirato alla comunità e rispettosamente parsimonioso delle risorse condivise e volendo ottemperare alle esigenze della vita che si rinnova, la dimora familiare cresce con la natalità. Gli edifici autonomi di nuova costruzione, bisognevoli di protezione e tutela, hanno la peggio. Sono gli orti a snodarsi nei paesi a mo’ di strade: la tutela dai rigori del clima e le benedizioni di una convivenza fatta di vicinanza qui vengono anteposte al prestigio della villetta di famiglia. Nella Val di Fiemme, nonostante il suo essere appartata e volutamente rimessa alla natura, la vita è di stampo urbano. Qui i sistemi abitativi colpiscono nel loro essere rigorosamente funzionali ma insubordinati alle progettazioni a tavolino. Presi singolarmente non balzano all’occhio, ma colpiscono intimamente gli osservatori al pari dello scenario montuoso cicorstante.

    Oggi occorre pensare la produttività del resto, ossia di quei momenti di vita che attualmente non vengono ancora sfruttati, che attualmente curiosamente distorcono lo sguardo, per cui traiettorie dirette conducono ad absurdum. Sono quelli i resti di cui la tutela dei beni culturali deve prendere atto. Essi costringono chi passa a pensare.

     

    Bricolage – logiche dis-torcenti

    Si potrebbe essere tentati di dire che l’ingegnere interroga l’universo, mentre il bricoleur si rivolge a una raccolta di residui di opere umane, cioè a un insieme culturale di sottordine.[7] Claude Lévi-Strauss

    Bricolage significa creare concretamente dai resti. Tutte le forme di pensiero ambiscono a un ordine e il desiderio di ordine origina la scienza. La conoscenza della natura non ha acquistato importanza in relazione agli impieghi; bensì l’incontro con il naturale ha ispirato la riflessione sulle possibili implicazioni. L’esistenza diviene il germe del sapere cui l’impiego segue solo in un secondo tempo. Seguendo questa direttrice di pensiero nell’ottica di Claude Lévi-Strauss e delle sue ricerche sul pensiero selvaggio occorre constatare che il sapere era/è fine a se stesso; la messa a frutto era/è un sottoprodotto della ricerca e della razionalizzazione dettati dall’interesse. La magia e la scienza in questa accezione in senso lato si equivalgono: esse creano ordine, tuttavia a livello metodologico sono diverse. Lévi-Strauss definisce il bricolage uno dei primi modi di creare sapere.

    bricoler – ippica, caccia, biliardo o calcio – movimento che non è vincolato a concretizzare l’intenzione;

    bricoleur – uomo o donna che praticano il bricolage: “Oggi per bricoleur s’intende chi esegue un lavoro con le proprie mani, utilizzando mezzi diversi rispetto a quelli usati dall’uomo di mestiere.”[8]

    Il bricolage non collima con la logica corrente. Il suo intento non è la razionalità finalizzata, il suo senso non risiede nella produzione standardizzata. Il bricolage sta nel concretizzare l’unicum, esso fa fronte alla situazione specifica. È probabile che i prodotti del bricolage abbiano un alto valore in termini di impiego, ma il loro valore inteso come valore di scambio non necessariamente è dato. Il bricolage crea in risposta alla circostanza concreta, non è di quelle che prima o poi serviranno comunque (Cosa in effetti serve comunque?). Quello che contraddistingue il bricolage sta nel fatto che esso viene attivato su input casuale. «Metodo» e risultato si configurano in base alla situazione e alle qualità disponibili. La varietà metodologica distingue la/il bricoleur. Non occorrono utensili mirati per lavorare secondo un dato programma. Le cose devono prendere forma per co-determinare gli assetti, per compiere la metamorfosi nell’utensile.

    I risultati non hanno marchio autoriale. La forma si compie. Quello che si ingenera scaturisce dall’esigenza del momento. Il bricolage è in contraddizione con il principio della creatio ex nihilo, crea materialmente attingendo dal collettivo-uomo-cosa. Con il tempo le forme e le possibilità di agire cambiano, perché gli utensili vengono collezionati come Tomasons – cose incomprensibilmente accumulate, a cui si imputa una necessità d’impiego.

    „A Tomason is a thing that has become detached from its original purpose. Sometimes this detachment may be so complete that the object is turned into an enigmatic puzzle; alternatively, the original purpose of the objet may be quite apparent and is current uselessness touching or amusing. It may be a remnant of a larger fixture that has been taken away, or it may be a thing complete in itself, whose purpose has been forgotten (…) The natural habitat of the Tomason is the city street. (…) Tomasons thrive in the man-made world, in spaces that are constantly being remade and redesigned for other purposes,

    where the function of a thing that was useful and necessary may be swept away in a tide of change and washed off like a label.“[9]

    L’inventario dei mezzi disponibili si palesa rispetto al singolo progetto ed è di volta in volta in modo diverso. È la situazione che, arricchita dal lavoro/dall’azione, crea le condizioni affinché che le cose si trasformino in suppellettili.

    Il bricolage sul piano metodologico corrisponde alla ricerca nell’attività mitopoietica (Lévi-Strauss). Tramite metodi singolari fondati sulla logica dell’interscambiabilità degli strumenti, il pensiero mitopoietico cerca la conoscenza, pratica il bricolage intellettuale. Il sapere si genera in processi che non richiedono strumenti specifici – i metodi della pratica scientifica vengono messi in questione, i crismi da laboratorio evitati. Quello che conta nell’alterità è rendere accessibile l’altro a sé.

    Nel laboratorio si esercita il dominio delle cose; vi è ammesso solo quello che è utile.

    Nel «selvaggio» l’inutile diventa utile, le definizioni sulla messa a frutto delle cose sono fluide. In questo senso Lévi-Strauss descrive due forme diverse di comunicazione con l’ambiente. Tuttavia ambo le modalità di riferimento al mondo sono preordinate, in esse è insita una struttura che reca in sé un indirizzo ideologico diverso: il bricolage è associato al rito, si compenetra nel mondo.

    Il lavoro in laboratorio si configura come competizione con quanto dato. In laboratorio il fare funziona sullo sfondo di una distinzione netta tra mezzi e scopi; al di fuori si trovano solo momenti di mondo che possono essere considerati alternativamente talora come mezzo o talora come scopo. Pertanto si definisca il bricolage come prassi indomabile, che non vuole e non può prendere parte al capitalismo della concorrenza del presente in quanto i suoi scopi non possono essere postulati su basi generaliste, non sono quantificabili sulla scorta di parametri di riferimento.

    Val di Fiemme – Il modo di svilupparsi delle strutture architettoniche in Val di Fiemme si rifà al bricolage. In paese vi sono cose comuni o di proprietà. Quando si prospetta una necessità – come la nascita di un figlio – occorre uno spazio abitativo nuovo. A quel punto si attinge dal ventaglio di possibilità date. La casa come spazio nel divenire rivisita il suo modus, muta.

    Domanda – Le pratiche tramandate nella Val di Fiemme sono strutturalmente sovversive, ragion per cui vengono monitorate e preservate a mo‘ di museo, ragion per cui devono essere inibite nella loro vitalità e ragion per cui il turismo improntato alla normalità non è in grado di recepire il sistema di bricolage che le caratterizza. Quelle pratiche sono forse una minaccia per il principio della concorrenza?

    Nel selvaggio siamo chiamati all’attenzione e all’amorevolezza per quello che ci circonda. La vita selvatica può sembrare auspicabile o meno. Tuttavia si rilevi in questa sede che in quella dimensione le regole del vivere apparentemente valide perdono il loro significato. L’uomo disperatamente si chiama fuori dai laboratori per attuare le proprie proiezioni nella competizione vigente; in tal modo si è chiamati con forza a cambiare quanto consolidatosi! Il primo motore è la generosità.

    È la filosofia della proprietà collettiva che la Val di Fiemme richiama alla mente, l’approccio imperniato su un amore generoso per quello che l’ambiente offre.

    “Ma una società emancipata non sarebbe lo Stato unitario, ma la realizzazione dell’universale nella conciliazione delle differenze.”[10] Theodor W. Adorno

     

    Utopia

    Contradiction is the human condition. Our utopia has to be sought not in eliminating all contradiction but in eradicating the vulgar, brutal, unnecessary consequences of material inequality.”[11] Immanuel Wallerstein

    Alla ricerca di immagini perdute. Mediazione di mercati.

    La tesi sostenuta è quella dell’urbanità delle località della Val di Fiemme. Nella loro naturalezza favoriscono il convergere spontaneo, la vicinanza, la mutabilità in mercato come punto di incontro in-volontario. Questi luoghi non sono permanenti: sono mobili nel tempo, forgiati dai rituali del mediare.

    Perché urbani? L’urbanità è uno spazio non sclerotizzato, non è uno status etichettabile, si compie. Le descrizioni del groviglio urbano devono tener conto dell’ovvietà della propria approssimazione, in quanto deterioramento e crescita si compiono noncuranti della ricerca concettuale.

    Memoria (secondo Maurice Halbwachs e in accordo con lui)[12] memoria individuale significa dare voce ai ricordi di un gruppo. L’individuo ricorda collettivamente. I ricordi sono sempre riferiti a contesti che accolgono in sé casualità, fatti di uomini e cose, l’ambiente. Queste cornici devono permanere come condizione di possibilità della memoria, come struttura presente per non dimenticare il passato. I ricordi rimangono vivi nelle storie, nelle atmosfere e nei legami che ne costituiscono il contesto. Serbiamo memoria di esperienze di solitudine perché le abbiamo definite, classificate, perché siamo stati in grado di contestualizzarle. I ricordi sono ancorati a riferimenti concreti.

    Nello sperimentare assetti consolidati, gli schedari mentali progressivamente si adattano in funzione del vissuto.

    Nella scala individuale ciò può significare esporsi all’ignoto, cercare ricordi nell’alterità, ri-pensare. Cercare nell’alterità significa – vedi sopra – non accontentarsi delle omologazioni, bensì inoltrarsi in terreni inesplorati del concreto. Pertanto riflettere nell’estraneo, nell’alterità significa anche non scadere nei paragoni, significa la philosophie bricole, l’unica – come il bricolage – in grado di analizzare cosa può offrire la situazione specifica per poi trovare soluzioni quanto più possibile distanti da quelle inculcateci, sedimentate acriticamente.

    Da nuove cornici di memoria, immaginazione e pensiero possono scaturire racconti o immagini – storie del quotidiano. La memoria può seguire l’etnografia, che agisce parallelamente ai sistemi dominanti della storiografia. Le storie dal «basso», da regioni di sottordine infrangono i racconti dei sistemi consolidati.

    In questo senso le fotografie di Walter Niedermayr sono documenti di un’enciclopedia della resistenza del particolare rispetto al generalizzante. Esse impongono di ricordare in un altro modo, forniscono cornici conturbanti, innescano una percezione nuova del futuro.

    Per la nascita di mondi nuovi è necessaria la giurisprudenza di sinistra (quella che pone in questione l’attuale). Inoltre occorrono ricordi presenti che destabilizzano gli attuali canali di percezione, mettono in questione le immagini consolidate; è qui che l’arte può insediarsi.

    … nello squarciare le superfici.

    Situazione. Henri Lefebvre già a metà del XX secolo si confronta con la tesi dell’urbanizzazione della terra.[13] In questa proliferazione urbana luogo significa pensare in termini di tempo. Si tratta di addensamenti uomo-cosa che improvvisamente fanno apparire un QUALCOSA: significato, energia … potrebbero anche flashare solo momentaneamente. La città non è concepita singolarmente, ma ogni avvenimento da un certo punto in poi è inserito in processi globali. Nell’arco di un momento diventano possibili cose

    assolutamente nuove/estranee, sconosciute; secondo Lefebvre la città si estrinseca liberamente nell’impiego concreto del potenziale.

    Tenendo conto delle tesi di Lefebvre, il lavoro di produzione materiale tanto evocato nel presente approfondimento va inteso come una prassi che produce miratamente al luogo di destinazione e quindi come alterità, come una prassi che richiede l’intervento di chi non è direttamente coinvolto e che instaura una comunicazione. La strada è fruita come luogo di raduno.

    In sintesi: il lavoro di produzione materiale rimane sempre estraneo a quanti non direttamente coinvolti; scopo di tale operato è una comprensione non generalizzata. In tale configurazione comunicazione, incontro o mediazione non si compiono sulla scorta di elementi aggreganti; l’inesorabile non conoscenza diventa l’oggetto dell’incontro. Il valore non è dato dal sapere riversato nel dibattito; la non scienza e il sapere dell’ignoto vogliono essere il pregio di questo convergere nel cercare.

    Così si possono concepire e avverare nuove forme di contemporaneità. Ove ancora una volta si ponga la questione del metodo, la questione della pianificazione a monte, la risposta rimane l‘improvvisare.

    Si improvvisa con lo scienziato in esilio di Said, con il bricolage di Strauss e in fin dei conti anche con il modo di essere della moltitudine descritto da Paolo Virno, la cui espressione è appunto l’improvvisazione. La moltitudine è una varietà che non diventa mai generalizzante, è un modus di esistere come mondo globalizzato.

    La moltitudine è “(…) ciò che non si è acconciato a divenire popolo, quanto contraddice virtualmente il monopolio statale della decisione politica, insomma un rigurgito dello „stato di natura“ nella società civile.”[14]

    La moltitudine è un modo di essere, il modo di essere oggi dominante. Non è qualificabile sul piano morale. La moltitudine è ambivalente. Reca in sé perdizione e salvezza, tregua e conflitto, sottomissione e libertà. Per il pensiero autosufficiente la moltitudine è inconcepibile, è una possibilità, esiste nel divenire. La moltitudine è sempre data e può manifestarsi in modi diversi; molti hanno bisogno di una ragione o di una causa scatenante per realizzarsi.

    Una filosofia che cerca di concepire la moltitudine si ribella contro le strutture preordinate, si ribella contro il proprio stesso pensare concettuale. Concepire la moltitudine implica il costante fallire delle etichettature e significa celebrare la logica. In questo senso la moltitudine va prefigurata come un qualcosa che vige tra le cose o anche altrove, sia che venga definita come possibilità di eventi inaspettati, sia come promessa di spontaneità. La moltitudine come irruzione o possibile irruzione nell’ordinamento dominante accoglie in sé la sfera dell’arte, le consente di essere politica nell’intento di imporre nuove forme di consumo del mondo.

    “Perché il mezzo non è affatto una media, al contrario è il luogo dove le cose prendono velocità. Tra le cose non designa una relazione localizzabile che va da una cosa all’altra e viceversa, ma una direzione perpendicolare, un movimento trasversale che le trascina, l’una e l’altra, ruscello senza inizio né fine che erode le due rive e prende velocità nel mezzo.”[15]

    Gilles Deleuze + Félix Guattari

     

    Bibliografia

    Adorno, Theodor W. 2014. Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. IX edizione. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Balibar, Étienne. 2016. Europa: Krise und Ende? Münster: Westfälisches Dampfboot.

    Deleuze, Gilles e Guattari, Félix. 1997. Kapitalismus und Schizophrenie. Tausend Plateaus. Berlin: Merve.

    Halbwachs, Maurice. 1985. Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Lefebvre, Henri. 2014. Die Revolution der Städte. Hamburg: CEP.

    Lévi-Strauss. 1973. Das wilde Denken. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Marx, Karl. 2005. Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Berlin: Dietz.

    Said, W. Edward. 1997. Götter die keine sind. Der Ort des Intellektuellen. Berlin: Berlin Verlag.

    Virilio, Paul. 2007. Panische Stadt. Wien: Passagen.

    Virno, Paolo. 2005. Grammatik der Multitude. Öffentlichkeit, Intellekt und Arbeit als Lebensformen. Mit einem Anhang: Die Engel und der General Intellect. Individuation bei Duns Scotus und Gilbert Simondon. Wien: Turia + Kant.

    Vladislavić, Ivan. 2008. Johannesburg. Insel aus Zufall. München: A1.

    Wallerstein, Immanuel. 1995. Die Sozialwissenschaften ,kaputtdenken‘. Die Grenzen der Paradigmen des 19. Jahrhunderts. Weinheim: Beltz Athenäum.

    [1] Adorno, Theodor W. 1954. Asilo per senzatetto, in Minima moralia. Torino: Einaudi

    Sito: http://letteraturaitaliana.open-word.com/vera+vita+nella+falsa consultato il 21.07.2017

    Sito: http://www.camillolentini.it/2016/12/08/t-w-adorno-minima-moralia/ consultato il 21.07.2017

    [2] Virilio, Paul. 2004. Città panico – L’altrove comincia qui (Tabula rasa).  Traduzione di Laura Odello. Milano: Raffaello Cortina Editore, p. 14

    [3]  “Il valore d’uso si realizza soltanto nell’uso, ossia nel consumo. I valori d’uso costituiscono il contenuto materiale della ricchezza, qualunque sia la forma sociale di questa. Nella forma di società che noi dobbiamo considerare i valori d’uso costituiscono insieme i depositari materiali del valore di scambio.” Marx, Karl. Il Capitale, Libro I, Sezione I Merce e Denaro, Capitolo I La Merce. URL: http://www.criticamente.com/marxismo/capitale/capitale_1/Marx_Karl_-_Il_Capitale_-_Libro_I_-_01.htm consultato il 21.07.2017

    “ Perciò ne consegue: in primo luogo, che i valori di scambio validi della stessa merce esprimono la stessa cosa. Ma, in secondo luogo: il valore di scambio può essere in generale solo il modo di espressione, la “ forma fenomenica “ di un contenuto distinguibile da esso.”  Marx, ibidem

    [4] Cfr. Said, W. Edward. 2014. Dire la verità. Gli intellettuali e il potere. Milano: Feltrinelli. Said, W. Edward. 2003. Reflection on Exile and Other Essays. Cambridge: Harvard University Press, pp. 173-186

    [5] Cfr. Balibar, Étienne. 2016. Europa, crisi o fine? Torino: Bollati

    [6] NOI inteso come coloro che sanno estrinsecare concetti compiuti da far competere nella gara per il recupero dei valori della verità.

    [7] Lévi-Strauss, Claude. 2003. Il pensiero selvaggio. Milano: il Saggiatore, p. 34

    [8] Lévi-Strauss, op. cit., p. 28

    [9] Vladislavić, Ivan. 2009. Portrait with Keys: The City of Johannesburg Unlocked. New York, London: WW. Norton & Company, pp. 163-164

    [10] Adorno, Theodor W. 1994. Meditazioni della vita offesa in Minima Moralia. Traduzione di Renato Solmi. Torino: Einaudi, p. 114-115

    [11] Wallerstein, Immanuel. Marxismus as Utopias: Evolving Ideologies. in American Journal of Sociology, XCI, 6 maggio 1986, p. 1307, in Geopolitics and Geoculture, nota n. 6.

    [12] Cfr. Halbwachs, Maurice. 2001. La Memoria Collettiva. Traduzione di P. Jedlowski e T. Grande. Milano: Unicopli, ad es. pp. 155-162

    [13] Cfr. Lefebvre, Henri. 2014, p. 21, (v. Lefebvre, Henri. 2015. L’esplosione degli Spazi, p. 1)

    [14] Virno, Paolo. 2002. Grammatica della moltitudine. Roma: Derive/Approdi, dalla premessa

    [15] Deleuze, Gilles e Félix, Guattari. 2006. Mille Piani, capitalismo e schizofrenia. A cura di Massimiliano Guareschi. Roma: Castelvecchi, 2006, p. 62

     

    Pubblicato nella monografia: Coesistenze