• Koexistenzen. Ein Projekt über die Talgemeinde Fleims

    Neunhundert Jahre Gemeinschaft – gelebt in elf Dörfern des Fleimstals im Trentino und in Südtirol – von drei Sprachgruppen: Italienern, Deutschen, Ladinern. Die Verantwortung für das gemeinsame Eigentum hat Dorfagglomerationen entstehen lassen, die untereinander eine erstaunliche Ähnlichkeit aufweisen – über die Sprachgruppenzugehörigkeit hinweg, mit anarchisch-wilden architektonischen Ausformungen. Gibt es in diesem Raumverbund, in dem sich über die Jahrhunderte hinweg bis heute ein mehr oder weniger starker Gemeinschaftssinn halten konnte und eine unorthodoxe Ausprägung der Dorfstrukturen im urbanen Kontext einsichtig wird, noch Ansätze, den »Commons«-Gedanken weiterzudenken, besonders auf diese früher eigenständige Talschaft bezogen? Oder eröffnet diese besondere Art von kommunaler Urbanität gar zukunftsweisende Perspektiven?
    Darüber hinaus möchte ich mit dem mehrjährigen Projekt eine künstlerische Annäherung generieren, um das Vorbild der »Commons« als Leitbild zu verstehen – für einen achtsamen Umgang mit Raumressourcen der Gemeinschaft und ihrer Städte, einschließlich aller Menschen, die zu deren lebendigem Fortbestehen, zur kontinuierlichen Neuinterpretation beitragen.

    Walter Niedermayr

     

    Koexistenzen. Ein Projekt über die Talgemeinde Fleims, Trentino /Südtirol
    aut. architektur und tirol, Innsbruck
    25.10.17 – 23.02.18